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Kleine Kulturgeschichte des Badens

(vom 30.11.2018)

Die Römer bauten aufwändige Thermen, im Mittelalter reinigte man sich in einfachen Badestuben, später reisten die Könige zur Kur in die berühmten Heilbäder.

Eingang Mineralbad Merkelsches Schwimmbad

Wie die Menschen baden, hat sich im Laufe der Jahrhunderte stark verändert. Im Merkel’schen Schwimmbad finden sich Traditionen aus verschiedenen Epochen.

Wir begeben uns auf eine Welt- und Zeitreise:

Schwimmer in der Wüste

Mitten in der Sahara soll es vor tausenden von Jahren Schwimmer gegeben haben? Die Felszeichnungen in der „Höhle der Schwimmer“ auf dem Gilf-el-Kebir-Plateau im südwestlichen Ägypten weisen darauf hin. Die mehr als 4000 Jahre alten Bilder an der Höhlenwand zeigen Menschen, die mit nach vorne gestreckten Armen durchs Wasser zu gleiten scheinen. Die Abbildungen lassen darauf schließen, dass es in der heute unwirtlichen Gegend früher Seen gab. Der ungarische Forscher Ladislaus Almásy, der bei einer Expedition im Jahr 1933 auf die Felszeichnungen stieß, hat seine Erlebnisse und Entdeckungen im Buch „Schwimmer in der Wüste. Auf der Suche nach der Oase Zarzura“ aufgeschrieben.

Höhlenwandbilder in Agypten

Römische Thermen

Die Griechen waren zwar etwas früher dran, zur Perfektion gebracht wurde die Badekultur aber von den Römern. Dank kilometerlanger Aquädukte gab es Wasser in den Städten. In den Thermen reinigte man nicht nur seinen Körper, sondern tauschte sich aus und machte sogar Politik. Eine ausgeklügelte Fußbodenheizung sorgte für Wärme. In den meisten römischen Bädern gab es neben dem Warmbaderaum ein Kaltbad (Frigidarium) und einen mäßig warmen Raum (Tepidarium). Ein solcher findet sich heute als Ruheraum im Merkel’schen Schwimmbad. Das Laconium im Saunabereich geht übrigens auf die griechische Badekultur zurück: Die Lakonier waren ein griechisches Volk, das mit seiner wortkargen Art den Begriff „lakonisch“ geprägt hat. Heute kann man im Laconium bei 40 Grad und 45% Luftfeuchtigkeit sanft entspannen.

Badekultur im Mittelalter

Zumindest in Zentraleuropa war es mit der Badekultur im Mittelalter nicht weit her. Laut dem Kirchenlehrer Augustinus war ein Bad pro Monat gerade noch mit dem christlichen Glauben vereinbar. Verzicht und Askese galten auch beim Thema Waschen als erstrebenswert. Erst im Hochmittelalter kamen Badestuben in Mode, die allerdings manchmal einen zweifelhaften Ruf hatten. Anders sah es auf der iberischen Halbinsel aus, wo die Mauren ihre islamische Badekultur mitgebracht hatten. Wer diese kennenlernen will, kann im Merkel’schen Schwimmbad eine orientalische Hamam-Massage genießen

Mineralbäder

Schon immer nutzten die Menschen natürliche Mineralwasserquellen zum Baden. Die großen Heilbäder wurden vor allem im 19. Jahrhundert gebaut. Nach Cannstatt – den Zusatz „Bad“ erhielt der Stadtteil erst viel später – kamen sogar Könige. Berühmt für seine Heilquellen sind auch Budapest, Baden-Baden oder das belgische Spa, das sogar namensgebend für Wellness-Einrichtungen weltweit wurde. Auch in Esslingen gibt es Mineralwasser: Die Quelle, die das Merkel’sche Schwimmbad speist, wurde 2005 erschlossen. Aus 165 Metern Tiefe sprudelt seitdem das mineralhaltige Wasser und fließt mit angenehmen 34 Grad ins Becken.

Badeanstalten für das Volk

Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts begann die Zeit der Volksbäder. In vielen Städten wurden öffentliche Badeanstalten eröffnet, die nicht nur der Reinigung dienten, sondern in denen man auch schwimmen konnte. In dieser Zeit wurde auch das Merkel’sche Schwimmbad gebaut. Der Unternehmer Oskar Merkel stiftete das Bad seinen Arbeitern und der Bevölkerung „zum Wohle der Volksgesundheit“. Mit einem eigenen Bad wollte sich die Stadt Esslingen auch von der nahen Großstadt Stuttgart emanzipieren. Am 15. Mai 1907 wurde Eröffnung gefeiert.

Sauna: eine Erfindung der Finnen?

Wer hat eigentlich die Sauna erfunden? Wahrscheinlich haben die Menschen schon in der Steinzeit Wasser über heiße Steine gegossen und sich mit dem Dampf gereinigt. Heute denken wir beim Thema vor allem an Finnland. Tatsächlich spielt das Saunieren nirgends eine so große Rolle wie in diesem skandinavischen Land. Sommers wie winters gehen die Finnen in die Sauna, am liebsten in einer Blockhütte am See. Selbst das Wort „Sauna“ stammt aus dem Finnischen. Auch in Teilen Russlands war das Dampfbad schon immer Teil des Alltags. In Deutschland verbreitete sich das kultivierte Schwitzen erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Heute ist die Sauna aus einem modernen Wellness-Bad nicht mehr wegzudenken. Der Sauna- und Wellnessbereich im Merkel’schen Schwimmbad wurde 2005 eröffnet.

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