Wellness und Werbung anno dazumal
(vom 17.10.2017)
„Gesundheit, Kraft und Wohlbehagen schafft Dir ein Bad in allen Tagen.“ Dieser Satz ist heute so richtig wie bei der Eröffnung vor 110 Jahren.
Im Mineralbad können Besucher in 34 warmem Mineral-Thermalwasser aus eigener Quelle baden. Der moderne Saunabereich bietet viel Raum zum gepflegten Schwitzen und Entspannen. Ein Kleinod ist das historische Dampfbad. Während dieses bis heute beliebt ist, gibt es andere Angebote heute nicht mehr.
So konnte man in den Jahren nach der Eröffnung des Merkel’schen Schwimmbads zum Beispiel Badewannen für eine begrenzte Zeit mieten. Das Wasser konnte man mit allerlei Zusätzen versehen. So wurde in der Preisliste zum Beispiel ein „Stahlbad“-Zusatz für 60 Pfennige angeboten. Dem Badewasser wurde dabei Eisen zugesetzt. Wer es duftiger mochte, konnte zwischen Fichtennadeln, Heublumen oder Kamille wählen. Weniger angenehm war vermutlich der Geruch des Schwefelbades, das gegen Rheuma und andere Gelenkbeschwerden helfen sollte. Gegen trockene und juckende Haut wurde ein Kleiebad empfohlen. Beliebt war damals die Kreuznacher Mutterlauge, die im Gradierwerk der Salinen von Bad Kreuznach hergestellt wurde, und mit allerlei Mineralien verschiedene Beschwerden lindern sollte. Wer wollte, konnte aber auch einfach ein Stück Seife für 5 Pfennige kaufen.
Die Wannenbäder, Schwitzbäder und Massagen wurden in den 30er Jahren übrigens auf recht humorvolle Weise beworben: „Wenn Schmerzen dich tyrannisieren und ein Zuviel an Fett dich quält - dann lasse schleunigst dich massieren, so ist der rechte Weg gewählt!“
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