Ab wann ist Photovoltaik rentabel?
(vom 14.05.2020)
Die Investition in eine PV-Anlage verspricht, langfristig Stromkosten einzusparen – aber lohnt sich das wirklich?
Aus ökologischer Sicht lohnt sich eine eigene Solaranlage grundsätzlich immer. Aber wie sieht es mit der Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaik-Anlage aus?
Lohnt sich die Investition in Photovoltaik?
Wann sich die Neuinstallation einer PV-Anlage rechnet hängt zu einem großen Teil davon ab, ob Sie Solarstrom einspeisen oder eigenverbrauchen. Die staatliche Einspeisevergütung sinkt zwar stetig, wer den Strom selbst verbraucht kann allerdings auch die eigene Stromrechnung deutlich senken.
Expertenmeinung: Für Eigenheimbesitzer lohnt sich der Kauf einer Photovoltaikanlage in der Regel nur dann, wenn der erzeugte Strom auch selbst verbraucht wird. Bei steigenden Strompreisen ist der Eigenverbrauch auf alle Fälle das sinnvollere Modell – vor allem wenn die Anlage mit einem Stromspeicher ausgestattet ist.
Vor der Entscheidung für eine PV-Anlage ist es sinnvoll, die momentanen Ausgaben für Ihre Stromversorgung einer potentiellen Einsparung durch Solarstrom gegenüberzustellen.
Wovon hängt ab, ob PV rentabel ist?
a) Von Ihrem Verbrauch
Entscheidende Faktoren sind
- der gegenwärtige Stromverbrauch
Ihren momentanen Stromverbrauch können Sie den Rechnungen Ihres Stromanbieters entnehmen. - Ihrem Verhalten im Alltag
Entscheidend ist, ob Sie tagsüber zuhause sind oder nicht. Können Sie den Solarstrom direkt verbrauchen wenn er produziert wird? - der Größe Ihres Haushalts
Je mehr Personen im Haushalt leben, umso mehr Strom wird benötigt. Eine PV-Anlage sollte natürlich auf lange Sicht sinnvoll sein. Beziehen Sie mögliche Veränderungen ein. Wird sich die Personenzahl in Zukunft ändern? Sind Kinder geplant? Oder gehen die Kinder bald aus dem Haus? - das Alter Ihrer Elektrogeräte
Alte Elektrogeräte verbrauchen deutlich mehr Strom als neue Modelle. Sie sollten bedenken, dass der Wechsel von alten Stromfressern zu energiesparenden Geräten Ihren Verbrauch langfristig senkt. Steht eine Neuanschaffung für Ihren Haushalt an, planen Sie sie ein!
b) Von der potenziellen Leistungsfähigkeit einer PV-Anlage
Entscheidende Faktoren sind
- der Standort der Immobilie
Je nach Standort können mögliche Verschattungen die Leistung beeinträchtigen. Schattenwürfe durch Gebäude in der Nachbarschaft oder Bäume müssen in die Planung miteinbezogen werden. Beachten Sie auch kleine Bäume, die möglicherweise in Zukunft noch eine größere Rolle spielen können! Schatten können auch schon durch Kamine, Antennen oder Satellitenschüsseln entstehen. - die Größe der Dachfläche
Je nach freier Dachfläche können entsprechend viele Solarmodule installiert werden. Davon hängt ab, wieviel Solarstrom produziert werden kann. Beachten Sie, dass eventuelle Dachaufbauten oder Gauben von der reinen Dachfläche abgezogen werden müssen. - Ausrichtung und Neigung des Dachs
Ausrichtung und Neigung des Dachs beeinflusst den Ertrag der PV-Module. Optimal ist natürlich eine Dachausrichtung nach Süden. Die Ausrichtung können Sie dem Bauplan Ihres Hauses entnehmen. Die Neigung des Dachs kann anhand seiner Höhe und Länge berechnet werden. Der optimale Neigungswinkel liegt in Deutschland zwischen 30 und 36 Grad, variiert aber in Abhängigkeit zur Dachausrichtung.
Wie hoch ist die Amortisationszeit?
Die Amortisationszeit ist die Dauer, bis Ihre PV-Anlage die Investitionskosten erwirtschaftet hat und Gewinn erzielt.
Individuelle Berechnung Ihrer Amortisationszeit
Summe der Anschaffungskosten inklusive Nebenkosten
./. Summe aus Einsparungen, Einnahmen und Abschreibungen
= Amortisationszeit in Jahren
Energetische Amortisation
Die energetische Amortisation einer PV-Anlage ist aus ökologischer Sicht interessant. Sie ist die Zeitspanne bis mehr Energie produziert wurde, als bei der Herstellung verbraucht. In Abhängigkeit von Modul und Standort beträgt die energetische Amortisation in Deutschland bis zu 5 Jahren.
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