Digitalisierung und Nachhaltigkeit (Teil 2): 3 Fakten zum Thema Digitalisierung
(vom 05.01.2021)
Musikhören, Lesen oder Einkaufen: Oft ist es nicht eindeutig, ob die analoge oder die Online-Variante umweltfreundlicher ist. In einer Serie gehen die Stadtwerke Esslingen der Frage nach, wie die Digitalisierung unseren Alltag und unser Arbeitsleben verändert und wie man diese Entwicklung nachhaltig gestalten kann.
1. E-Reader vs. Buch
E-Books werden immer beliebter: Vor allem in der Zeit der Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen im Frühjahr wurden mehr elektronische Bücher heruntergeladen als sonst. Für ein gedrucktes Buch braucht es Papier, Druckerfarbe und Energie für Transport und Logistik. Das fällt beim E-Book weg – dafür benötigt das Gerät Rohstoffe und Energie in der Herstellung (der Energieverbrauch im Betrieb kann vernachlässigt werden). Was ist also nachhaltiger? Das Freiburger Öko-Institut kam in einer umfangreichen Studie auf folgendes Ergebnis: Um einen Vorteil hinsichtlich Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen zu haben, muss man auf dem E-Book-Reader mindestens drei Jahre lang jeweils zehn Bücher lesen. Verglichen wurden E-Reader mit Büchern aus Frischfaser und ca. 200 Seiten. Wer Bücher gebraucht kauft oder in der Bücherei ausleiht, lebt auch als Vielleser mit dem gedruckten Buch nachhaltig.
2. Musik streamen vs. CD
Vor allem Jugendliche hören viel Musik – die jeweiligen Favoriten ändern sich dabei schnell. Sich dafür jedesmal eine CD zu kaufen, lohnt sich weder finanziell noch ökologisch. Da ist Streamen mit Smartphone und Lautsprecher-Box sicher die bessere Variante, selbst wenn man bedenkt, dass für die Server-Leistungen von Spotify, iTunes & Co. durchaus auch Emissionen anfallen. Immerhin wird beim reinen Audio weit weniger Energie benötigt als beim Streamen von Fernseh-Serien. Wer das Hörspiel oder die Lieblings-Band aber immer wieder anhören will, kann durchaus zur CD greifen.
3. Online-Bestellung vs. Kauf vor Ort
Über diese Frage kann man lange diskutieren, denn es kommt wie so oft im Leben darauf an: Grundsätzlich kann die Online-Bestellung ökologischer sein als der Kauf im Laden vor Ort, nämlich wenn man genau weiß, was man braucht, und dafür den Weg in die Stadt vermeidet. In der Praxis wird jedoch viel zu viel online bestellt, was danach zum Teil nicht passt und als Retoure zurückgeht. Das alles verschwendet unnötig Energie, genauso wenn der Paketbote mehrmals kommen muss, weil die erste Zustellung nicht geklappt hat. Wer zentrumsnah wohnt, zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln ins Geschäft kommt, probiert Kleidung also lieber vor Ort.
SWE-Serie zum Thema Digitalisierung und Nachhaltigkeit
- Digitalisierung und Nachhaltigkeit (Teil 1): Wie nachhaltig ist Digitalisierung?
- Digitalisierung und Nachhaltigkeit (Teil 3): 3 Möglichkeiten alte Handys zu entsorgen
- Digitalisierung und Nachhaltigkeit (Teil 4): So funktioniert Digitalisierung in der Energiebranche