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Erdgasauto oder Elektroauto? Ein Vergleich

(vom 25.04.2019)

Im Zuge der Dieselaffäre und der Einführung von Fahrverboten in Innenstädten suchen Autofahrer nach Alternativen. Doch was ist besser? Ein Erdgasfahrzeug oder ein Elektroauto? In einem Vergleich haben wir die wichtigsten Vor- und Nachteile für Sie zusammengefasst.

 Vergleich Erdgas- und Elektroauto

Vergleich Erdgasauto vs. Elektroauto

Anhand von 8 Kriterien

1. Modellauswahl

Sowohl bei Elektro- als auch bei Erdgasfahrzeugen gibt es eine immer größere Auswahl. Das Angebot reicht vom Kleinwagen über die Mittelklasse bis zum Luxus-Modell und zum Transporter. Erdgasfahrzeuge sind schon deutlich länger auf dem Markt als E-Autos, allerdings bieten nicht alle großen Hersteller Erdgasautos an. Bei beiden alternativen Antrieben gibt es jedoch immer wieder neue Modelle. Vor allem im Bereich Elektro hat es in den vergangenen Jahren deutliche Steigerungen gegeben, weitere Innovationen und noch mehr Auswahl sind zu erwarten. Neben dem reinen E-Auto sind auch Hybridlösungen auf dem Markt.

Eine Übersicht über aktuell verfügbare E-Fahrzeuge gibt es hier.

Eine Übersicht über Modelle mit Erdgasantrieb gibt es hier.

2. Anschaffungskosten

Sowohl Elektroautos als auch Erdgasautos sind teurer als Benziner bzw. Dieselfahrzeuge. Allerdings sind die zusätzlichen Kosten für ein Erdgasauto überschaubar. E-Autos dagegen sind noch deutlich teurer als herkömmliche Modelle.

Ein Vergleich: Den VW eco up! (Erdgas) gibt es beispielsweise ab 13.405 Euro, den VW e-up! (elektrisch) ab 23.570 Euro (eventuelle Rabatte nicht eingerechnet). Das Basismodell mit Benzinantrieb gibt es schon ab 10.750 Euro.

Der Audi A3 Sportback g-tron (Erdgas) kostet ab 30.600 Euro, das Basismodell Audi A3 Sportback (Benziner) gibt es ab 25.800 Euro. Den Audi A3 e-tron, der nur eine kleine zusätzliche Batterie zum Benzinantrieb hatte, gab es ab 38.400 Euro – allerdings wird er inzwischen nicht mehr angeboten. Das Grundmodell des Audi e-tron (elektrisch) steht mit 79.900 Euro in der Liste.

3. Tankkosten

Elektroautos verbrauchen weniger Energie als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Je nach Strompreis liegen die Energiekosten unter denen von Benzinern oder Diesel. Ein genauer Vergleich ist schwierig, da die Tarife ja nach Anbieter und Ladesäule unterschiedlich sind – teils wird nach Zeit abgerechnet. Zu beachten sind auch die Energieverluste durch das Laden und Speichern selbst. Auf der anderen Seite gibt es immer mehr Anbieter von kostenlosen Ladesäulen, zum Beispiel auf Parkplätzen von Einkaufszentren.

Die Website Energieheld kommt  - je nach Art der Aufladung – auf Energiekosten von 2,40 bis 4,49 Euro pro 100 Kilometer.

Gut vergleichen lassen sich die Tankkosten von Benzinern und Erdgasautos: Das Kilogramm CNG (Compressed Natural Gas) kostet beispielsweise an der Tankstelle der Stadtwerke Esslingen 1,109 Euro, das entspricht einem Benzinpreis von 0,69 Euro pro Liter. Das Steuerprivileg für Erdgas wurde 2017 von der Bundesregierung bis 2026 verlängert, so dass Besitzer eines Erdgasfahrzeugs auch langfristig mit günstigen Preisen rechnen können.

Ein Vergleich zwischen Erdgasauto und Benziner auf der Website Erdgas Info zeigt, dass man die Treibstoffkosten fast halbieren kann (Benziner 5,81 Euro pro 100 Kilometer, Erdgas 3,07 Euro pro 100 Kilometer).

4. Reichweite

Die Spannbreite bei der Reichweite von Elektroautos ist extrem. Bei reinen Elektroautos liegen die Reichweiten zwischen 100 und mehr als 600 Kilometern. Viele Hybriden fahren nur 40 bis 50 Kilometer rein elektrisch, der Rest wird vom Verbrennungsmotor erledigt.

Die meisten Erdgasautos erreichen im reinen Erdgasbetrieb eine Reichweite zwischen 400 und 500 Kilometern. Eine Ausnahme bildet der VW Caddy, der deutlich weiter kommt. Zusätzliche Reichweiten von rund 200 Kilometern ergeben sich durch den zusätzlichen Benzintank, mit dem Erdgasfahrzeuge in aller Regel ausgestattet sind (bivalenter Antrieb).

5. Parkplätze/Privilegien

Weder Elektro- noch Erdgasfahrzeuge sind von Fahrverboten betroffen oder bedroht. Elektrofahrzeuge genießen darüber hinaus in manchen Städten Privilegien wie kostenlose Parkplätze. In Esslingen beispielsweise sind Fahrzeuge mit E-Kennzeichen auf bewirtschafteten öffentlichen Parkplätzen von den Parkgebühren befreit. Dass Busspuren genutzt werden können, ist hierzulande nicht üblich.

6. Umweltbelastungen

Der Vergleich bei der Umweltbelastung würde einer wissenschaftlichen Arbeit gleichen, deshalb hier nur einige Aspekte:

Elektroautos fahren emissionsfrei – das ist vor allem in Ballungsräumen ein großer Vorteil. Bei der Erzeugung des Stroms in Atom- oder Kohlekraftwerken fallen jedoch durchaus Emissionen an. Wer komplett CO2-frei fahren will, muss also mit reinem Ökostrom tanken. Bei den Umweltbelastungen muss noch die Herstellung der Batterie und andere Faktoren berücksichtigt werden. Derzeit ist der Energieeinsatz für die Produktion eines E-Autos noch deutlich höher als für herkömmliche Verbrenner.

Erdgasautos nutzen einen fossilen Brennstoff (CNG), fahren aber deutlich umweltfreundlicher als Benziner oder Diesel: Der Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) ist bis zu einem Drittel niedriger, die Feinstaubbelastung liegt nahezu bei Null. Vor allem bei den schädlichen Stickoxiden schneiden Erdgasautos deutlich besser ab als Benziner oder Diesel. Ein weiteres Plus: Erdgas kann aus erneuerbaren Energien hergestellt werden (Bioerdgas oder synthetisch hergestelltes Erdgas).

Eine relativ ausführliche Studie zur Ökobilanz unterschiedlicher Pkw-Antriebe hat der ADAC veröffentlicht. Das Fazit beim Vergleich von Benzin, Diesel, E-Auto und Plug-In-Hybrid: Einen pauschalen Gewinner gibt es nicht. Selbst das E-Auto ist nicht unbedingt am umweltfreundlichsten.

7. Fördergelder

Die Elektromobilität wird von der Bundesregierung und anderen Stellen gefördert. Die wichtigste Anlaufstelle ist das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle).

Gefördert werden reine Elektrofahrzeuge, Plug-In-Hybridfahrzeuge und Brennstoffzellenfahrzeuge, die auf einer Liste des BAFA aufgeführt sind. Der Bundesanteil am Umweltbonus beträgt für ein reines Batterieelektrofahrzeug beziehungsweise ein Brennstoffzellenfahrzeug 2.000 Euro und für ein von außen aufladbares Hybridelektrofahrzeug (weniger als 50 g CO2-Emission pro km) 1.500 Euro. Die Förderung wird nur dann gewährt, wenn der Automobilhersteller dem Käufer mindestens den gleichen Anteil vom Netto-Listenpreis des Basismodells (BAFA Listenpreis) als Nachlass gewährt, d.h. insgesamt gibt es 4.000 bzw. 3000 Euro Zuschuss. Der Netto-Listenpreis des Basismodells darf 60.000 Euro netto nicht überschreiten.

Darüber hinaus profitieren reine Elektroautos von einer Befreiung der Kfz-Steuer über einen Zeitraum von zehn Jahren. Weitere Privilegien gibt es für Dienstwagen und das Laden des Elektroautos beim Arbeitgeber.

Für die Installation einer Wallbox zum Laden in der eigenen Garage gibt es in manchen Bundesländern Fördergelder.

Für Erdgasfahrzeuge gibt es keine bundesweiten Fördergelder. Welche Kommunen oder Stadtwerke Zuschüsse geben, kann man in der Datenbank der Initiative „Zukunft Erdgas e.V.“ recherchieren.

8. Tankstellennetz und Tankvorgang

Elektro: In Deutschland gibt es über 16.000 öffentliche Ladesäulen, Tendenz steigend. Betanken kann man sein E-Fahrzeug aber auch an der Steckdose bzw. einer Wallbox in der eigenen Garage. Schnellladesäulen tanken ein E-Auto in einer halben Stunde voll, an anderen Zapfsäulen dauert es deutlich länger.

Allein für die Stadt Esslingen zeigt die EnBW mobility+ App inzwischen mehr als 50 Ladesäulen an.

Für Elektrotankstellen gibt es eine Vielzahl von Apps, der Verein Zukunft mobil Baden-Württemberg nennt beispielsweise den E-Tankstellen-Finder.

Erdgas: An rund 900 Tankstellen in Deutschland wird Erdgas bzw. Bioerdgas angeboten. Vor Fahrten ins Ausland sollte man sich über das Tankstellennetz vor Ort informieren. Beim Finden der Tankstellen helfen auch hier Apps. Das Tanken geht genauso schnell wie an einer herkömmlichen Benzin- oder Dieselzapfsäule. In wenigen Minuten ist man wieder startklar.

In Esslingen tankt man an der SWE-Tankstelle in der Fleischmannstraße. Umliegende Tankstellen gibt es in Stuttgart, Fellbach, Waiblingen und Ludwigsburg.

Hier kann man die Erdgastankstellen-App herunterladen.

Ein Überblick

Hier finden sie die wichtigsten Vor-und Nachteile gegenübergestellt.

Erdgasauto vs. Elektroauto
Förderprogramm für Erdgasfahrzeuge

Mit Erdgasmobilität in eine grüne Zukunft

Die SWE fördern nachhaltige Mobilität und vergeben einen Klima-Bonus bei der Anschaffung von Erdgasfahrzeugen.

Erdgasmobilität

Fazit

Beim Vergleich der „harten“ Fakten steht es unentschieden, doch es gibt auch noch weitere Faktoren:

Wer einen Tesla in der Garage stehen hat, kann sich der neidischen Blicke der Nachbarn sicher sein. Hippe Städter fahren sicher auch gerne kleinere E-Autos und zeigen damit ihre ökologische Einstellung. Wie oben schon erwähnt, sind E-Autos aber nicht pauschal umweltfreundlicher als andere Fahrzeuge.

Über Erdgasautos als Alternative wird in der Öffentlichkeit erstaunlich wenig gesprochen. Immerhin gibt es die Technik schon lange, sie ist ausgereift und bietet deutliche Umweltvorteile gegenüber Benzin oder Diesel. Zudem sind die zusätzlichen Kosten bei der Anschaffung überschaubar und werden durch die Ersparnis beim Tanken bald wieder ausgeglichen.

Die nackten Zahlen: Zum 1. Januar 2019 waren in Deutschland 83.175 reine Elektro-Autos zugelassen (ein Plus von 54,4 % im Vergleich zum Vorjahr), dazu 341.411 Hybrid-Pkw und 66.997 Plug-In-Hybridfahrzeuge. Mit Flüssiggas werden 395.592 Autos angetrieben, mit Erdgas (CNG) 80.776. Immerhin konnten auch die Erdgasfahrzeuge im vorigen Jahr ein Plus von 7 Prozent verzeichnen. Insgesamt waren am 1. Januar 2019 64,8 Millionen Fahrzeuge in Deutschland zugelassen.

Sowohl Elektroautos als auch Erdgasfahrzeuge gibt es vom Kleinwagen bis zur Luxus-Limousine. Dementsprechend ändert sich auch der Komfort beim Fahren. Grundsätzlich fahren Elektrofahrzeuge leise und ohne Vibrationen. Ein Erdgasauto fährt sich nicht anders als ein Benziner oder Diesel.

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