Unser Trinkwasser (Teil 4): 5 Fakten zum Thema
(vom 26.03.2020)
Gibt es noch Bleileitungen? Ist Kupfer schädlich? Kann man Babynahrung mit Leitungswasser anrühren? Das und noch einiges mehr beantworten wir mit unseren 5 Fakten zum Thema Leitungswasser:
1) Gibt es noch Bleileitungen?
Blei im Trinkwasser ist schädlich, vor allem für Schwangere und kleine Kinder. Deutschlandweit wurde der Einbau von Bleirohren deshalb 1973 verboten, in vielen älteren Gebäuden wurden die Rohre bereits ausgetauscht. Wer in Baden-Württemberg wohnt, muss sich übrigens keine Sorgen machen, denn hier und in Bayern wurden schon seit 1878 keine Bleileitungen mehr verbaut – dank königlichem Erlass.
2) Ist Kupfer schädlich?
Kupfer wird vor allem für Inneninstallationen verwendet. In Gegenden mit bestimmten Wassereigenschaften, meist hart und sauer, sollte man das Wasser aus dem Hahn immer kurz ablaufen lassen, um keine erhöhten Konzentrationen von Kupfer aufzunehmen. Im Versorgungsgebiet der Stadtwerke Esslingen ist dies nicht nötig, da Kupfer weder für Landeswasser noch für Bodenseewasser ein Problem darstellt.
3) Kann man Babynahrung mit Leitungswasser anrühren?
Viele Hersteller verkaufen Wasser mit der Bezeichnung „Zur Herstellung von Säuglingsnahrung geeignet“. Wer damit wirbt, muss besonders hohe Grenzwerte einhalten. Nötig ist der Kauf von speziellen Baby-Wässern nicht. Das Esslinger Leitungswasser hat eine hohe Qualität und kann ohne Bedenken für das Anrühren von Babybreien oder Flaschennahrung verwendet werden. Vorsicht ist allerdings bei der Verwendung von Wasserfiltern geboten. Bei unsachgemäßer Verwendung können sich darin schnell Keime vermehren. Mit frischem Wasser aus der Leitung, das kurz abgelassen wurde, ist man auf der sicheren Seite.
4) Wie sieht es mit anderen kritischen Stoffen aus?
Stiftung Warentest hat erst 2019 die Trinkwässer in 20 deutschen Städten getestet. Das Fazit: Die Qualität des Trinkwassers stimmt, sämtliche Grenzwerte wurden eingehalten. „Jedes Wasser kann getrost getrunken werden.“ Allerdings fanden die Tester oft Spuren kritischer Stoffe, sei es aus Medizin oder Landwirtschaft. Stille Wässer aus der Flasche schnitten übrigens keineswegs besser ab: Die Tester fanden in jeder zweiten Probe erhöhte Gehalte an kritischen Stoffen und Verunreinigungen.
5) Eignen sich Trinkwasser-Schnelltests zur Überprüfung der Wasserqualität?
Im Internet werden sogenannte Trinkwasser-Schnelltests angeboten, die dem Tester ermöglichen sollen, die Qualität des Leitungswassers zu Hause selbst zu überprüfen. Somit soll zum Beispiel getestet werden, welche Anteile an Kupfer oder Blei darin enthalten sind. Experten raten von den Teststreifen zur Wasseranalyse jedoch ab, da die Ergebnisse nicht aussagekräftig sind.
Weitere Artikel zur Serie finden Sie hier:
- Unser Trinkwasser (Teil 1): Gutes aus der Leitung
- Unser Trinkwasser (Teil 2): Interview mit einem Esslinger Trinkwasser-Experten
- Unser Trinkwasser (Teil 3): Rezepttipp Zitronen-Kräuter-Limo zum selbst ausprobieren
- Unser Trinkwasser (Teil 5): Trinkwassersysteme im Vergleich