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Mobil in der Region Esslingen Teil 1: Welche neuen Entwicklungen gibt es?

(vom 15.07.2020)

Das eigene Auto, in Familien oft sogar zwei – für viele ist das nach wie vor Standard. Doch immer mehr Menschen suchen nach Alternativen. Welche neuen Entwicklungen gibt es? Und was tun die Kommunen dafür, nachhaltige Mobilität zu fördern?

Lastenräder

Ruhig war es auf den Straßen, als Mitte März die Corona-Pandemie viele dazu zwang, zuhause zu bleiben. Von den ruhigen Straßen ist jedoch nicht mehr viel zu bemerken – leider, denken viele. Mit der Normalisierung des Alltags sind die Berufstätigen wieder mehr unterwegs, Kinder gehen wieder in die Kita oder Schule, auch Freunde außerhalb des eigenen Ortes werden wieder besucht. Damit kommen auch die Probleme der großen Mobilität wieder zum Vorschein: Staus, Parkplatzsuche, Debatten über Feinstaub und Fahrverbote. Konzepte für nachhaltige Mobilität sind also mehr denn je gefragt. Ansätze dazu gibt es viele – in Esslingen genauso wie in den Kommunen der Region.

Esslingen setzt auf Elektromobilität 

Elektro-Hybridbusse der SVE

Ein Baustein für nachhaltige Mobilität ist in der Stadt Esslingen die Elektromobilität. Am sichtbarsten sind zurzeit die neuen Elektro-Hybridbusse des SVE. Seit Anfang des Jahres sind sechs weitere solcher Busse im Einsatz, die über eine Batterie verfügen und so auch ohne Oberleitung elektrisch unterwegs sind. In den kommenden drei Jahren sollen auch die restlichen Dieselbusse ersetzt werden.

Ebenfalls elektrisch, nämlich mit einem E-Transporter, kann man sich übrigens die Wochenmarkt-Einkäufe nach Hause bringen lassen – ein kostenloser Service.

Damit noch mehr Bürger die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen und das eigene Auto stehenlassen, entsteht am Bahnhof eine Mobilitätsstation. Dort soll es nicht nur Abstellplätze für Fahrräder geben, sondern auch eine Station für Leihräder, Parkplätze für Carsharing-Fahrzeuge und E-Ladestationen. In Esslingen gibt es bereits seit 1994 Carsharing, zunächst über den Verein „VCD-Gemeinschaftsauto“, seit 2012 über Stadtmobil. Die rund 30 Fahrzeuge wurden in den letzten Wochen aufgrund der Corona- Krise jedoch deutlich weniger genutzt als vorher. Langfristig könnte man das Angebot mit der Mobilitätsstation aber ausbauen.

Modell Auto teilen

CarSharing-Esslingen

Auto teilen statt besitzen: Diese Idee hatten vor gut zehn Jahren auch Ulrich Essig und einige Mitstreiterinnen aus Wendlingen. 2009 stellte Essig seinen bisher privat genutzten Kombi auch anderen zur Verfügung, 2012 wurde der Verein „Ökologie und Mobilität“ gegründet. 60 Mitglieder nutzen die inzwischen vier Fahrzeuge mehr oder weniger regelmäßig. Zwei davon sind elektrisch und stehen in der Rathausgarage, eins davon wird von der Stadt Wendlingen als Dienstwagen genutzt. „Viele Haushalte hier haben zwei Autos, obwohl es alternative Angebote gibt“, weiß Essig. Ein Umdenken gibt es teils bei Familien, die sich – wenn die Kinder den Führerschein machen – nicht ein weiteres Auto anschaffen, sondern Carsharing nutzen. Er selbst fährt immer schon per Fahrgemeinschaft zur Arbeit, ein bis zwei Mal pro Woche mit dem Carsharing- Auto. „Das könnte ruhig noch mehr genutzt werden.“

Ältere lassen sich fahren

Bürgerbus Aichwald

Auf das eigene Auto zu verzichten, hat oft auch ganz pragmatische Gründe: Die Menschen werden älter, das Steuern des Fahrzeugs durch oft dichten Verkehr wird da eine Herausforderung und schließlich ganz aufgegeben. In Aichwald hat sich Albert Kamm schon vor vielen Jahren darüber Gedanken gemacht: Seit 2009 gibt es dort den Bürgerbus, der mit seinen acht Sitzplätzen zwischen den Ortsteilen pendelt. Mehr als 30 Ehrenamtliche, Männer und Frauen, übernehmen Fahrdienste. „Wir haben mit zwei Fahrten am Tag angefangen, jetzt fahren wir alle Strecken viermal am Tag ab“, erzählt Kamm. Immer noch kommen neue Haltestellen dazu. „Wir richten uns da nach dem Bedarf.“ Manchmal werden sogar Einkäufe bis vor die Haustür getragen.

Finanziert wird das Angebot über Spenden, Sponsoren, Werbepartner und aus öffentlichen Mitteln. Die Mitfahrt selbst kostet nur 1 Euro. Genutzt wird der Bürgerbus vor allem von Senioren, doch auch jüngere sind ab und zu dabei. „Es hilft ja auch, CO2 einzusparen. Ich finde es gut, dass die junge Generation darauf achtet.“

Mitfahrbänkle als weiterer Baustein

Aichwald ist das Beispiel einer ländlichen Gemeinde mit mehreren Ortsteilen, wo die individuelle Mobilität per Auto naturgemäß wichtig ist. In den letzten Jahren hat sich dennoch einiges getan: Seit Ende 2017 gibt es je eine Elektrotankstelle in Schanbach, Aichschieß und Aichelberg. „Die werden gut genutzt“, berichtet Senta Kober aus dem Rathaus. Ausgebaut wurde der ÖPNV: Seit eineinhalb Jahren fahren die Busse deutlich öfter, Anbindungen gibt es nach Esslingen, Weinstadt und Plochingen. Allerdings ist der Ortsteil Lobenrot nicht mit dem ÖPNV erreichbar. Deshalb wurde vor kurzem ein Mitfahrbänkle eingerichtet. Die Idee: Wer von der Ortsmitte in Schanbach nach Lobenrot will, nimmt auf der Bank Platz und signalisiert vorbeifahrenden Autofahrern „Ich möchte mitgenommen werden!“.

Auch in Wernau hat man bereits Standorte für Mitfahrbänkle gefunden und will diese baldmöglichst aufstellen. Hervorgegangen ist die Idee aus dem Projekt „VERA – Vernetzt und aktiv im Alter“ der Katholischen Sozialstation und weiterer Projektträger. „In Wernau leben viele ältere Menschen“, erklärt die Koordinatorin Andrea Schmid. Vor allem für diese wird es schwierig, wenn sie nicht mehr selber Autofahren wollen oder können. Das Thema Mobilität betrifft jedoch alle, deshalb wurde im Rahmen von „Wernau macht mobil“ ein Beteiligungsprozess mit Bürgern quer durch alle Altersschichten gestartet. In fünf Arbeitskreisen geht es nun um den Sicheren Schulweg und Radwege genauso wie um Carsharing und den Seniorenbus. „Eine Idee ist zum Beispiel, das Angebot des Seniorenbusses mit einer Begleitung beim Arztbesuch oder beim Einkaufen zu verbinden.“

Ausbau des Radverkehrs

Pedelecs zur Miete

Auch der Radverkehr in Esslingen soll ausgebaut werden. Der SVE soll künftig Pedelecs zur Miete anbieten. Die Stadt will außerdem Familien die Anschaffung eines elektrisch unterstützten Lastenrads schmackhaft machen. Für eine Woche kann man sich ein solches ausleihen und damit Erfahrungen sammeln.

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