Vom Bodensee nach Berkheim
(vom 13.03.2018)
Seit genau 60 Jahren bezieht Esslingen nun schon Trinkwasser vom Bodensee.
Esslingen ist zweigeteilt: Während der größte Teil der Stadt Trinkwasser von der Landeswasserversorgung erhält, fließt in Berkheim und in Zollberg Bodenseewasser aus den Leitungen. Das Wasser wird in großen Rohren von Süden her bis in die Region Esslingen gebracht. Gesammelt wird es im Hochbehälter Parksiedlung: 6.000 Kubikmeter Wasser haben dort Platz. Vom Hochbehälter Parksiedlung gibt es Leitungen, die u.a. ins Esslinger Stadtgebiet führen. Damit das Wasser nicht zu schnell nach unten rauscht, sind immer wieder sogenannte Druckminderer eingebaut. In Berkheim ist außerdem ein weiterer kleinerer Hochbehälter mit einem Fassungsvermögen von 500 Kubikmetern zwischengeschaltet. Dieser hatte früher zwei Behälterkammern, bei der Sanierung wurde nun eine davon abgerissen, da sie nicht mehr benötigt wird. Die verbleibende Kammer erhielt eine neue Innenbeschichtung, auch die äußere Isolierung wurde erneuert. Von außen ist die Kammer nicht sichtbar, da sie nach Abschluss der Bauarbeiten wieder mit Erde und Gras bedeckt wurde. Auch die Außenfassade des Technikgebäudes wurde saniert und das Dach erneuert. Auf dem Gelände des Hochbehälters befand sich außerdem noch ein alter Wasserspeicher aus dem Jahr 1905, der seit langem stillgelegt war und nun entfernt wurde.
Fit für die Zukunft
Ein Dutzend Wasser-Hochbehälter sorgen in Esslingen dafür, dass alle Haushalte rund um die Uhr mit Trinkwasser versorgt werden. Die Stadtwerke Esslingen haben vor einigen Jahren ein umfangreiches Sanierungsprogramm gestartet, damit die Hochbehälter auch für die nächsten Jahrzehnte gerüstet sind. Bereits im Jahr 2016 wurde der Hochbehälter Hegensberg saniert. Im vorigen Jahr wurde außerdem eine Behälterkammer auf der Katharinenlinde saniert, dieses Jahr soll die zweite Kammer in Angriff genommen werden. Abgerissen werden soll ab diesem Jahr der Wasser-Hochbehälter Spitalsteige. „Hier wird ein neues Pumpwerk gebaut. Dieses wird das Trinkwasser dann zum noch höher gelegenen Behälter Dulkhäusle pumpen“, erklärt SWE-Mitarbeiter Alexander Kraft.
Doppelt abgesichert
Die Zweiteilung der Stadt hat übrigens Vorteile: „Im Notfall könnten wir auch die Stadtteile Zollberg und Berkheim mit Landeswasser versorgen. Umgekehrt könnten wir Bodenseewasser in Richtung Innenstadt transportieren“, erklärt SWE-Abteilungsleiter Hartwig Prauschke. Die Leitungen dafür verlaufen entlang der Zollbergstraße – hier wurden im vorigen Jahr neue Rohre mit größerem Durchmesser verlegt, um noch mehr Wasser als bisher transportieren zu können.
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